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1. Alte Geschichte - S. 71

1879 - Dillenburg : Seel
— 71 — nachlässigung desselben wurde durch Rügen und Geldbuße geahndet, Sorgfalt und Fleiß dagegen wurden belohnt. — In Folge der vielen Kämpfe nach innen und außen entwickelten sich noch andere, nicht minder ruhmvolle Seiten des römischen Charakters: Willensstärke und Ausopferungskraft, heldenmüthige Tapferkeit, männliche Würde und vor allem Staatsklugheit. Diese letztere zeigte sich besonders in der Ausbildung der Rechtswissenschaft (römisches Recht ist noch heute hochgehalten) und der Kriegskunst (auch die Kriegskunst der Römer hat noch lange als Muster gedient). Das Heer bestand aus Legionen. Eine Legion war eine geordnete Schaar aller Waffengattungen, welche ursprünglich aus 1200, später aus 6000 Manu Fußvolk und 300—400 Reitern bestand. Jede Legion zerfiel in 10 Kohorten, die Kohorte in 3 Mauipelu und jede Manipel in 2 Centurien, deren jede von einem Centurio befehligt wurde. Die Eigenschaften des römischen Volkes fanden ihre Stütze und Nahrung in ihrer Ehrfurcht vor den Göttern und in der gewissenhaften Ausübung der religiösen Pflichten. Die Römer verehrten besonders die Gottheiten, welche bei den Völkerschaften, aus deren Verschmelzung das römische Volk entstanden war, verehrt worden waren. Die höchste Gottheit war Jupiter (der Zeus der Griechen); ihm gleich stand seine Gemahlin Juno (Hera). Sie wurden als Gottheiten des Lichtes und der Tageshelle, als Lichtspender verehrt und hatten eine Menge auf ihre Eigenschaften bezügliche Beinamen. Janus war der Gott der Zeit und des Zeitenwechsels, des Anfangs und Eingangs, daher oft fein Bild Jupiter. an Thüren von Tempeln auf- gestellt wurde. Er hatte ein doppeltes Angesicht, eins, das in die Vergangenheit, und eins, welches in die Zukunft schaute. Sein Tempel wurde, sobald ein Krieg begann, geöffnet und erst nach Beendigung desselben geschlossen. Die Göttin des häuslichen Herdes war Vesta (Hestia), in deren Tempel ein immerwährendes

2. Alte Geschichte - S. 110

1879 - Dillenburg : Seel
— 110 — Wahl sogar durchfiel, da ergriff Schrecken und Angst seine Partei; 3000 Bewaffnete besetzten den Hügel Aventinus. Dies führte zum offenen Kampfe, in welchem Cajns mit seinen Anhängern erschlagen wurde (121 v. Chr.). b. Der jugurthinische Krieg (112—105 v. Chr.). Der Ausgang der griechischen Reformversuche war die Ursache, daß die sittlichen Zustände in Rom immer tieser sanken. Der Zustand der besitzloser^ Klasse ward, besonders nach der Zurücknahme des Ackergesetzes, immer trauriger; der Uebermuth der Reichen wurde so groß, daß diese sich zuletzt über alles Recht hinwegsetzten; mit Geld erkauften sie die Stimmen der Bürger und scheuten sich nicht, bei der Abstimmung die von ihnen erkauften Bürger scharf zu überwachen; auch die Höherstehenden waren der Bestechung nicht unzugänglich. Recht und Ordnung verfielen in Rom und in den Provinzen; letztere waren der Willkür der Statthalter vollständig überlassen; die Macht und das Ansehen der Regierung schwand mehr und mehr. Auf diese Zustäude bauend, wagte es Jugurtha, Köuig von Nnmidien (Enkel jenes Masinissa, der im zweiten pn-nischen Kriege den Römern beigeftanden), gegen seine beiden Mitregenten seindselig aufzutreten; den einen tödtete, den andern bekriegte er. Als aus Ansuchen des letzteren der römische Senat eine Nentheilnng des Landes anordnete, bestach Jugurtha die zur Vertheiluug abgesandte Commission, so daß er den besseren und größeren westlichen Theil, sein Mitregent dagegen den kleineren, fast nur aus Saudwüsten bestehenden östlichen Theil Nnmidiens erhielt. Dadurch ermuthigt, begann er wieder Krieg, in welchem er seinen Mitregenten, einen Vetter von ihm, tödtete und sein Land einnahm; den römischen Senat beschwichtigte er durch Lüge und Bestechung. Nun aber deckte eiu römischer Volkstribun die Schandthaten des Jugurtha und die Bestechlichkeit der römischen Senatoren aus, was die Verbannung von Senatoren und die Kriegserklärung an Jugurtha zur Folge hatte. Der gegen ihn abgesandte Consnl Calpuruius ließ sich durch Bestechung bewegen, dem Jugurtha sofortigen Frieden zu bewilligen. Da der Senat damit nicht einverstanden war, so wurde Jugurtha zur persönlichen Verantwortung nach Rom vorgeladen. Dieser aber wußte nicht nur die gerichtliche Verhandlung gegen sich zu hintertreiben, sondern ließ auch einen andern Nachkommen Masinissas, der in Rom lebte und Ansprüche erhob, auf offener Straße ermorden. Ein zweites gegen

3. Alte Geschichte - S. 58

1879 - Dillenburg : Seel
— 58 — 1j. Griechisches Leben in Kunst und Wissenschaft. (Seit den Zeiten des Perikles.) Schon oben ist darauf hingewiesen worden, daß die Griechen nicht nur eine außerordentliche geistige Befähigung, sondern auch große Neigung und lebhafte Empfänglichkeit für alle Gebiete der Kunst und Wissenschaft besaßen. Die dem Perikleischen Zeitalter angehörenden Coryphäen der Malerei, Bildnerei, und Baukunst sind schon oben erwähnt worden, und es erübrigt daher nur noch einen kurzen Blick auf die Hauptvertreter der Wissenschaften und Dichtkunst seit jener Zeit zu werfen. Die lyrische Poesie war schon im goldnen Zeitalter im Abnehmen begriffen. An ihrer Stelle entwickelte sich die dramatische Poesie, welche in Folge ihrer Verwendung bei religiösen Festen zu ihrer höchsten Ausbildung gelangte. Zu den Dichtern dieser Gattung gehörte Aeschylns (500), welcher echte Vaterlandsliebe mit wahrer Religiösität verband; er ist der Schöpfer der Tragödie; — Sophokles (450), der die dramatische Poesie zur höchsten Blüte erhob; — Euripides (420), der mehr durch geistreiche Rhetorik, als durch Idealität glänzt. Auf dem Gebiete der Wissenschaften sind zuerst die Geschichtschreiber zu erwähnen und unter ihnen Herodot (450); er hat zuerst eine zusammenhängende Darstellung der Geschichte von den ältesten Zeiten an bis zur Schlacht bei Mykale gegeben, weshalb er der Vater der Geschichte genannt wird. In Beobachtung und Schilderung der Charaktere, sowie in Redegewandtheit übertraf ihn bald Thneydides (435); von ihm haben wir die Geschichte der ersten 21 Jahre des peloponnesifchen Krieges. Auf ihn folgte Leuophon (400), welcher jedoch seine Vorgänger nicht erreichte. In der Philosophie sind zunächst Pythagoras und seine % Anhänger zu erwähnen; Pythagoras hatte in Kronon in Unteritalien eine eigne Schule errichtet; die Schüler schwuren auf das Wort des Meisters. In Athen traten noch während und nach dem peloponnesifchen Kriege die Sophisten auf, deren Hauptvertreter oben ebenfalls bereits genannt find. Bekämpft wurde das System der Sophisten von Sokrates und feinen beiden bedeutendsten Schülern Pläto und Aristoteles. Letzterer war der Lehrer Alexanders des Großen. In der Redekunst that sich besonders hervor Demosthenes.

4. Alte Geschichte - S. 75

1879 - Dillenburg : Seel
— 75 3. Rom unter Königen. a. Romulus (753—716 v. Chr.). Romulus war der erste römische König. Ihm war es vor allem darum zu thun, die neue Stadt rasch und stark zu bevölkern. Zu diesem Zwecke eröffnete er eine Freistätte (Asyl) für heimathlose Leute aller Art, und nun strömten eine Menge von Verbannten, Schuldlose und Schuldige, nach Rom. Aus den ältesten und angesehensten Männern wählte der König 100 aus und bildete aus ihnen den Rath oder Senat. In Gemeinschaft mit diesem gab er dem neuen Staate Gesetze und ordnete auch die gottesdienstlichen Einrichtungen und Geschäfte der Priester. Aber noch fehlte es der neuen Stadt au Fraueu, und da keius der umliegenden Völker den zusammengelaufenen Scharen ihre Töchter zu Weibern geben wollte, so nahm Romulus seine Zuflucht zu einer List. Er veranstaltete große Festlichkeiten zu Ehren des Meergottes Neptun und ließ alle umliegenden Völker zu denselben einladen. Diese kamen auch; besonders aber waren die Sabiner sehr zahlreich mit Weibern und Kindern erschienen. Plötzlich stürzten während der Festspiele die römischen Jünglinge mit bloßen Schwertern über die wehrlos dastehenden Fremden und raubten eine Menge Jungfrauen, welche nachher unter die römischen Bürger vertheilt wurden. Dieser allerdings freche Frauenraub veranlaßte bald Kriegszüge der beraubten Völker gegen Rom. Statt aber verbündet anzugreifen, handelte jedes Volk allein, so daß es dem Romulus nicht allzufchwer wurde, sie zu besiegen. Am schwierigsten war der Kampf gegen die Sabiner. Diese hatten unter ihrem Könige Titus Tatius sich gewaltig gerüstet; mit 25,000 Mann Fußvolk und 1000 Reitern fielen sie in das römische Gebiet ein und hatten sich auch bald mit Hülse der Tarpeja, der Tochter des Befehlshabers in der Burg, dieser Burg (Capi-tolium) bemächtigt. Als bald darnach die Römer gegen die Burg anrückten, um sie wieder zu erobern, wurden sie zurückgeworfen; auf der Flucht gelobte Romulus dem Jupiter einen Tempel, wenn er den Römern zum Sieg verhelfe. Romulus brachte feine Leute zum Stehen, der Kampf ward erneuert, und nun wandte sich der Sieg auf die Seite der Römer. Da stürzten die geraubten Sabinerinnen herbei, warfen sich zwischen ihre Väter und ihre Männer und machten durch Bitten dem Krieg ein Ende. Fortan waren Römer und Sabiner ein Volk, und beide Könige herrschten gemeinsam. Als später Titus Tatius in einem Kampfe erschlagen

5. Alte Geschichte - S. 115

1879 - Dillenburg : Seel
- 115 — feiner Gegner Proscriptionen, d. i. Aechtnngen und Blut-nrtheile; auf den Kopf eines jeden Gegners setzte er einen hohen Preis. In Folge dessen fielen mehr als 40000 Bürger, unter ihnen viele Ritter, Senatoren und Consulare; ihre Güter wurden eingezogen (82 v. Chr.). Sodann ließ er sich zum Dictator mit unbeschränkter Gewalt und auf unbestimmte Zeit ernennen, trat aber im zweiten Jahre feiner Dictatnr freiwillig zurück und lebte auf seinem Landgnte in Campanien. Dort starb er im Jahre 78 an einem Blutsturze (nach andern an der Phthiriasis oder Länse-sucht; seinen Leichnam verbrannte man auf dem Marsfelde in Rom. Snlla's Grabschrift war: „Niemand hat seinen Freunden mehr genützt und seinen Feinden mehr geschadet als Sulla." b. Der Sclaven- und der Seeräuberkrieg. Wie alle Völker des Alterthums, so ließen auch die Römer ihre häuslichen und Felb-Arbeiten durch Sclaven verrichten. Während in der älteren römischen Zeit nur wenige Sclaven vorhanden waren, mehrten sich dieselben im Laufe der Zeit in Folge der vielen Kriege ganz Bebeutenb, ba bte Kriegsgefangenen alle als Sclaven verkauft würden. Die meisten römischen Bürger hielten Sclaven; in der späteren Zeit der Republik hatte man für jebe Arbeit einen bestimmten Sclaven; auch gelehrte Sclaven gab es, z. B. Aerzte und solche, welche die Werke mehrerer Dichter auswenbig wußten. Ihre Behanblung war eine viel strengere, als bei den Griechen. Töbtete z. B. ein Sclave feinen Herrn, so würden alle Sclaven, welche in bemselben Hanse gewohnt hatten, umgebracht; die Entflohenen würden gebranbmarft (durch Einbrennen eines f auf die Stirne) und im Wieberholungsfalle gekreuzigt. Diese Strenge war bei der ungeheuren Anzahl der Sclaven wohl nothwenbig; aber sie rief auch Erbitterung und nachhaltigen Groll bei bett Sclaven hervor, bte zu einem ganz Italien erbeben machenben Krieg führten. — Ans einer Fechterschule in Capna, in welcher Sclaven zum Kampfe auf Leben und Tod mit wilden Thieren oder unter sich abgerichtet wurden, war im Jahre 78 der Thrazier Spartacus entflohen. Er brachte bald ein Heer von 70000 Fechtern und Sclaven zusammen und schlug vier gegen ihn aus-gesandte römische Heere. Als sich 30000 unter einem besonderen Führer von ihm trennten, aber am Berge (Sarganus gänzlich vernichtet wurden, wandte sich Spartacus nach Oberitalien, um nach Gallien auszuweichen. Unterwegs mehrte sich sein Heer bis auf 120 000 Mann. Von einem römischen Heere wieder nach 8*

6. Alte Geschichte - S. 151

1879 - Dillenburg : Seel
wählte einen Deutschen, den Hauptmann der Leibwache, Odoäker, zum Anführer. Dieser belagerte den Orestes in Ticiuum; nach der Eroberung ließ er ihn hinrichten nnb schickte den Sohn des Orestes, den Angnstulus, auf ein Lanbgut in Campanien. Oboäker 476 herrschte als „König von Italien" über die letzten Besitzungen der n.chr. Römer. So endete das römische Reich des Westens durch Deutsche, nachdem es über zwölf Jahrhunderte bestanden hatte. Mit dem Untergange des weströmischen Reiches schließt die alte Geschichte; es beginnt die Zeit des Mittelalters.

7. Alte Geschichte - S. uncounted

1879 - Dillenburg : Seel
Lehrbuch für den Geschichts-Unterricht in Pm}mmmscn=Änlmfen. Zugleich ein Hülfsbuch für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und gehobenen Volksschulen von F. Hopf. 1* rosste t. Das Werkchen wirb in 3 Theilen vollstänbig werben, wovon der erste Theil: Alte Geschichte (Preis M. 1,80) und der zweite Theil: Mittelalter (Preis M. 1,50) vorliegen; der britte Theil: „Neuere und neueste Geschichte", wirb noch in biefem Jahre erscheinen. Ueber die Aufgabe des Buches sagt der Herr Verfasser in der Borrede zum 1. Theil: „Das Lehrbuch hat den Zweck, bet dem lebendigen mündlichen Unterrichte des Lehrers den Schülern Anhaltspunkte für die Vorbereitung zu geben, ihnen die Gruppirung des behandelten Stoffes und damit die Einprägung desselben zu erleichtern und zugleich eine schnelle aber doch nicht lückenhafte Repetition zu ermöglichen. Dem Geschichtslehrer muß es überlassen bleiben, die einen oder anderen Einzelnheiten, soweit sie für die Schüler geeignet sind und soweit es die Zeit erlaubt, hinzuzufügen oder wegzulassen, und der Schüler mutz durch das in seinen Händen befindliche Lehrbuch genöthigt werden, dem mündlichen Unterricht mit ganzer Seele zu folgen. Neu und manchem vielleicht auffallend dürfte es erscheinen, daß dem Texte Illustrationen beigegeben sind. Veranlassung dazu ist die von dem Verfasser im Geschichtsunterricht so oft gemachte Erfahrung gewesen, daß selbst die ausführlichste Schilderung fremder, nicht im Anschauungskreise der Schüler liegender Dinge gar oft kein rechtes, wenn nicht gar ein falsches Bild erzengt. Nicht sollen überhaupt Bilder vorhanden sein, sondern nur instructive, das rechte Verständnis des Textes erleichternde, veranschaulichende Abbildungen." In der Vorrede zum 2. Theil weist der Herr Verfasser auf eine Eigenthümlichkeit des Werkes, auf die Verschmelzung der speciell preußischen Geschichte mit der allgemeinen deutschen Geschichte hin und gibt die Gründe

8. Mittelalter - S. uncounted

1879 - Dillenburg : Seel
Vorwort. Es möge mir gestattet fein, auch diesem 2. Theile ein kurzes Wort vorauszuschicken, um besonders aus eine Eigenthümlichkeit dieses und des demnächst erscheinenden 3. Theiles hinzuweisen und meine Gründe dafür anzugeben: es ist die Verschmelzung der speciell preußischen Geschichte mit der allgemeinen deutschen Geschichte. Ungünstige Verhältnisse, mit denen die hiesige Präpa-randenanstalt zu kämpfen hat und welche nicht zu beseitigen find, in Folge deren aber die Geschichte des engeren Vaterlandes niemals ausreichend behandelt werden konnte, veranlaßten mich zu der Anordnung, die einzelnen Abschnitte der preußischen Geschichte in die deutsche Geschichte da einzulegen, wohin sie der Zeit nach gehören. Die Befürchtung, daß bei dieser Art der Behandlung das fcharfe Auseinanderhalten der beiden Gebiete erschwert werde und daß vielleicht unklares Vermischen beider möchte herbeigeführt werden, hat sich als nicht zutreffend erwiesen; im Gegentheil, die preußische Geschichte wurde durch die jedesmal vorher behandelten Abschnitte der deutschen Geschichte näher beleuchtet, so daß sie im Zusammenhang mit dieser nur noch klarer und verständlicher wurde. Mehrjährige Erfahrung hat die Richtigkeit dieser Behandlungsweife bestätigt. Dadurch, daß die einzelnen Abschnitte aus der preußischen Geschichte an das Ende des jedesmaligen ^Abschnittes deutscher Geschichte gestellt sind, ist es denen, welche ' mit der angedeuteten Methode nicht einverstanden sind, möglich i gemacht, auch bei Gebrauch dieses Buches erst die deutsche Gelschichte und darnach die speciell preußische Geschichte im Zusammenhange zu behandeln. Herborn, im August 1879. Der Verfasser.

9. Mittelalter - S. 80

1879 - Dillenburg : Seel
80 halb so furchtbare Macht nicht neben sich dulden mochten, be- : kämpften sie; sie erlosch von selbst, als die Rechtspflege allge- i mein eine bessere wurde. C. Deutsche K u n st und Wissenschaft i m Mittelalter. a. Der Minnegesang. Es ist bereits erwähnt worden, daß die Kreuzzüge auch einen bedeutenden Einfluß auf die deutsche ; Kunst gehabt haben, indem der Dichtkunst neuer Stoff zugeführt : und neue Begeisterung eingehaucht wurde. Dazu kam, daß die j beiden hervorragendsten deutschen Fürstengeschlechter der Löelfen ; und der Hohenstaufen der Dichtkunst und der Musik ihren Schutz i und ihre Begünstigung zuwandten, und das Beispiel dieser Fürsten- j Häuser fand bald vielfache Nachahmung in Nord und Süd. Hier j war es besonders der Hos der Fürsten von Oesterreich, dort , hauptsächlich der des Landgrafen Hermann von Thüringen, wo ' die berühmtesten Sänger der Zeit sich sammelten. Die vpn den beiden hohen Fürstengeschlechtern der Welfen und Hohenstaufen gepflegten Keime der Kunst gingen dann an die späteren Fürsten ans diesen Häusern über, aber je weiter die Zeit fortschritt,^ desto mehr sank auch die Begeisterung sür die Kunst und damü die , Kunst selbst; was sich davon noch zur Zeit der Habsburger fand, war nichts als eine schwache, kraftlose Nachblüte; zur Zeit Kaiser Friedrichs I. hatte sie ihre schönsten Früchte getrieben, und man j nennt diese Zeit deshalb auch die erste klassische Periode j der deutschen Dichtkunst. Die große Mehrzahl der^Dichter ; gehörte dem Adel an, ja es gab Fürsten, welche die Dichtkunst nicht nur schätzten, sondern sie auch ausübten. Diese Dichter, Sänger genannt, widmeten ihre Dienste reicheren und mäch- j tigen Herren, verherrlichten die Hoffeste durch Gesang und Spiel, : schlossen sich beim Auszuge zu Krieg und Waffenspielen dem fürst- j liehen Gefolge an, begleiteten sie auch wohl ins heilige Land, jj sangen das Lob ihrer Herren und empfingen von diesen oft reiche jj Geschenke. Andere zogen von Burg zu Burg, von Sradt zu Stadt, sangen die im Volke erhaltenen alten Heldenlieder und begleiteten dieselben mit der Harfe oder auch mit der Geige (vergl. I „Der Sänger" von (Böthe; „Der Graf von Habsburg" ^on Schiller; „Des Sängers Fluch" von Uhland). „Unter der Pflege J der fürstlichen und adeligen Sänger wurde die Kumt selbst eine # adelige Kunst, welche die Lebensformen und Sitten der vornehmen j n\ x _X

10. Mittelalter - S. 83

1879 - Dillenburg : Seel
— 83 — Morgenlandes und das Studium fremder Schriften gaben einen hellen Schein in die bisherige Unwissenheit; durch den in den Kreuzzügen begonnenen größeren Völkerverkehr und durch den allgemeinen Gebrauch der lateinischen Sprache für wissenschaftliche Dinge wurde eine höhere Bildung allgemeiner, die Cultur ward gleichmäßiger. Einen bedeutenden Aufschwung erfuhr die Chemie, welche von den meisten Gelehrten theils zu Heilzwecken, theils zum Zweck des Goldmacheus, des Auffindens des Steines der Weisen, ja selbst von Fürsten vielfach betrieben wurde. — Ebenso wurde die Astronomie gefördert; Triebfeder dazu war der Glaube an die Astrologie. Besonders war es Kaiser Friedrich Ii., welcher Gelehrte an seinen Hos berief und durch sie ausländische Werke über Astronomie übersetzen ließ. — Die Geschichtschreibung war noch zu den Zeiten der Hohenstansen den Klostergeistlichen überlassen; zahlreiche Chroniken über die geschichtlichen Ereignisse unter einzelnen Fürsten sind in den Klöstern entstanden; selten aber erhob sich ein solcher Geschichtsschreibe» über die Geschichte eines Zeitraumes, eines Stammes, einer Landschaft oder seines Klosters. Hoch über allen Geschichtschreibern jener Zeit steht Otto von Freising, der Oheim des Kaisers Friedrich Barbarossa. Dieser steht darum über allen Andern, weil er vielfach als Mithandelnder oder doch als Augenzeuge die geschichtlichen Thatsachen in ihrem wahren Verlauf und ihrem inneren Zusammenhang kannte, und weil er mit viel höherer Bildung einen freieren Blick über die Menschen und ihre Handlungen hatte. Von ihm haben wir das „Buch von den Thaten des Kaisers Friedrich." 11. Aus der deutschen Heldensage. Das deutsche Volk ist ein an Sagen aus alter Zeit reiches, von herrlichen Thaten der Vorfahren, von glücklich bestandenen Gefahren und Abenteuern singendes und sagendes Volk. Besonders aber ist die Periode des Mittelalters, als das Ritterwesen in seiner Blüte und auf dem Gipfel der Macht und des Ansehens stand, die Zeit, in welcher viele unsrer herrlichsten Sagen wenn nicht entstanden, so doch im Volke getreulich erhalten und fortgepflanzt, durch mündliche und schriftliche Ueberlieferung der Nachwelt aufbewahrt wurden. Nach den Volksstämmen, welche in denselben uns entgegentreten, unterscheidet man mehrere Sagen-j kreise, deren wichtigste sind: der nieder rheinisch e oder fr än = 6*
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